http://www.wissenschaft-online.de/abo/lexikon/neuro/5244
Organisation of Behaviour, 1949
Biopsychologie, http://www.wissenschaft-online.de/abo/lexikon/neuro/1531
Neuropsychologie,
http://www.wissenschaft-online.de/abo/lexikon/neuro/8714
Neben den einzelnen Disziplinen der Neurowissenschaft
spielen auch Erkenntnisse aus der Anatomie,
Biologie,
Biophysik,
Ethologie,
Kognitionswissenschaft,
Linguistik,
Pharmakologie,
Philosophie, Physiologie und natürlich Psychologie für die
Neuropsychologie eine wichtige Rolle. Die Übergänge zur weiter gefaßten
Biopsychologie
sind fließend.
Die Ursprünge der Biopsychologie als einer psychologischen
Teildisziplin gehen auf die Begründer der modernen wissenschaftlichen
Psychologie zurück; auf Wilhelm Wundt
und William James.
Wundts grundlegendes Werk "Grundzüge der Physiologischen Psychologie"
(1887), gilt als ein Markstein der gesamten modernen Psychologie. James
beginnt sein Hauptwerk "Principles of Psychology" mit einem Kapitel
über Gehirnfunktionen und Verhalten
Wundt, Wilhelm, deutscher Physiologe,
Psychologe und Philosoph, *16.8.1832 Neckarau, †31.8.1920 Großbothen
(bei Leipzig); ab 1864 Professor für Anthropologie und medizinische
Psychologie in Heidelberg, ab 1874 Professor für induktive Philosophie
in Zürich, ab 1875 als Nachfolger von G.T. Fechner
in Leipzig, wo er 1879 das erste Institut für experimentelle
Psychologie gründete; bearbeitete nahezu alle Fragen der empirischen
Psychologie und der Philosophie; vertrat in der Erkenntnistheorie einen
kritischen Realismus; lehnte in der Metaphysik jede Substanzauffassung
ab; in der Psychologie Vertreter des Voluntarismus; förderte besonders
die experimentelle Psychologie und Völkerpsychologie. Werke (Auswahl):
"Beiträge zur Theorie der Sinneswahrnehmung" (1862), "Grundzüge der
physiologischen Psychologie" (2 Bände, 1873-74), "Lehrbuch der
Physiologie des Menschen" (1878), "Völkerpsychologie" (10 Bände,
1900-20).
Hebb, Donald Olding, kanadischer
Neurowissenschaftler (
siehe Abb.
), *22.7.1904 Chester, Nova Scotia (Kanada), †22.8.1985 Chester; ab
1928 Studium der Psychologie an der McGill University in Montréal, ab
1934 Arbeit bei K.S. Lashley
in Chicago, wo er an Untersuchungen über die Frühentwicklung des Sehens
bei der Ratte teilnahm; ab 1937 als Psychologe bei dem Neurochirurgen
W.P. Penfield
an der McGill University in Montréal; ab 1939 Berufung als Psychologe
an die Queen´s University in Kingston, Ontario. Hebb entwickelte
aufgrund seiner Untersuchungen der Intelligenz
von Ratten, Schimpansen und Menschen die Grundidee, daß die psychischen
Erscheinungen Funktionen des Gehirns
sind (Monismus)
und durch komplizierte Verschaltungen in neuronalen Ensembles ("cell
assemblies"; assembly)
des Gehirns zustandekommen. Die Neurone dieser Zellgruppen sind über
erregende und hemmende Synapsen
miteinander verbunden und erstrecken sich in variierenden Schleifen mit
Rückkopplung über weite Gebiete des Gehirns. Diese Zellverschaltungen
entstehen nach einem genetischen Programm (Gen)
im frühen Entwicklungsstadium des Individuums in Wechselwirkung mit dem
Einfluß von Umweltreizen ("Lernen") und stellen die subjektiven
psychischen Erlebnisse und die Grundlage für die
Handlungsentscheidungen dar. Mit dieser Theorie hat Hebb die von der
aktuellen Hirnforschung mit modernster Technik gewonnene Vorstellung
von den dynamischen neuronalen Netzwerken des Gehirns vorweggenommen. Bahnung,
Biopsychologie,
Hebb-Lernregel,
Hebb-Synapse.
Werke (Auswahl): "The Organization of Behavior" (1949), "A Textbook of
Psychology" (1958), "Essay on Mind" (1980).
D.O. Hebb
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