»Alle Entscheidungen sind letztlich Gefühlsentscheidungen«, sagt Gerhard Roth, Hirnforscher an der Universität Bremen.
Grundlage unserer Motivation sei immer das Gefühl, dazwischen komme eventuell die Ratio ins Spiel.
Es geht hier nicht um die viel bemühte »emotionale Intelligenz« oder die Wiederentdeckung der »sozialen Kompetenz«. Es geht um die vielen hundert großen und kleinen Entscheidungen, die jeder von uns Tag für Tag treffen muss. Es geht um das Wesen des Menschen: ums Denken.
Gigerenzers Thema ist nicht Herzschmerz, sondern die Anatomie der Ratio. Und die Quintessenz aus 20 Jahren Entscheidungsforschung lautet auch nicht einfach: Geh, wohin dein Herz dich trägt. Gigerenzer und seine Kollegen, Psychologen, Kognitions- und Hirnforscher rund um die Welt, sind dabei, jene Prozesse zu entschlüsseln, auf denen unser Denken, unsere Gefühle und unsere Intuition beruhen, und sie stellen fest: In vielen Situationen fährt man mit dem Bauchgefühl besser als durch langes Räsonieren.
Nachdem Charles Darwin seine Evolutionstheorie aufgestellt hatte, erkannten Biologen, dass sich auch Gefühle als Form der Intelligenz verstehen lassen, ohne die unsere haarigen Vorfahren in der afrikanischen Savanne wohl kaum überlebt hätten. Gefühle stellen aus dieser Sicht keine Denkfehler, sondern vielmehr »verkörperte Information« dar. Freude etwa teilt uns mit: alles in Ordnung, mehr davon. Angst mahnt zur Vorsicht, macht wachsam gegenüber Gefahren. Ekel veranlasst zu Hygiene"
http://www.zeit.de/zeit-wissen/2006/02/Gefuehle_Titel
SG: In den Regalen der Buchläden reiht sich ein Partnerschaftsbuch an das nächste, warum jetzt noch eins dazwischenstellen?
BK: Wenn man mal in diese Bücher hineinschaut, merkt man, dass die meisten von Therapeuten sind, die zwar viel Erfahrung mit einer Handvoll von Menschen haben, aber die Wissenschaft einfach ignorieren.
(http://www.sciencegarden.de/fundstuecke/200409/interview_bas_kast/interview_bas_kast.php)