The fable of 'The Needlework Teacher and the Shark Basin'
"Wenn eine Stricklehrerin an einer katholischen Mädchenschule mit 27 Wochenstunden (brutto = netto) so viel verdient wie ein Ingenieur oder Informatiker in der freien Wirtschaft;
wenn der Ingenieur allerdings mit zunehmendem Alter das Damoklesschwert potenzieller Armut über seinem Haupt schweben sieht oder die Gefahr, als Müllmann arbeiten zu müssen;
wenn hingegen die Stricklehrerin in aller Gemütsruhe unkündbar ihre stetig bis zur Pensionierung steigenden Bezüge genießen darf - dann ist etwas faul im Staat.
Dann überlegen sich junge, begabte Menschen dreimal, ob sie produktiv etwas leisten und zum Bruttoinlandsprodukt beitragen wollen
oder ob sie nicht lieber als Regierungsräte, verbeamtete Psychiatriedirektoren oder eben als Stricklehrer*) auf Steuerzahlers Tasche liegen wollen.
Witzigerweise haben die genannten Gruppen die geringsten Einbußen durch die Agenda 2010, ebenso wie unsere mehrfach versorgten Politiker.
Unser System wird durch die so genannten Reformen von einem faulen zum absurden.
Und Leistung lohnt sich nicht nur nicht, sie erscheint bei der Berufswahl junger Menschen bei Kenntnis aller Implikationen nachgerade als Gefahr für die Existenz.
Wer würde heute noch ins Haifischbecken der freien Wirtschaft springen, wenn er mit einem guten Abitur oder Jura-Abschluss die Chance hat, Beamter zu werden?
Mit dieser Art von Negativmotivation wird unsere Wirtschaft auf strammem Kurs von der Weltspitze in die Drittklassigkeit geführt.
Und die Auswanderung von Spitzenkräften beschleunigt dies noch", Oliver H. Ohly, in SZ 21.11.03, zit. von wepsite.de