"...Außerdem haben Souvenirs eine Art Ausweischarakter. Die Menschen signalisieren damit die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe. Jede Gemeinschaft hat ihre Symbole. Manager pflegen eher weltliche Souvenirs: den Füllfederhalter von Montblanc oder die Krawatte von Boss. Andere finden in Marken Schutz und Gemeinschaft, und wenn es nur Nivea-Creme ist.
SZ: Ist die Sehnsucht nach Gemeinschaft denn so groß?
Grünewald: Größer denn je. Die Deutschen haben ihre Visionen verloren und damit auch das Gefühl einer nationalen Zugehörigkeit. In einer globalisierten Welt mit weltweiten Krisen ist die Sehnsucht nach Verortung riesig. Der Politik gelingt es schon lange nicht mehr, ein einigendes Leitbild aufzubauen, an dem sich die Menschen ausrichten können. Die Renaissance des Papstes ist auch Ausdruck des Sinn- und Orientierungsvakuums in unserer Gesellschaft..., SZ, 14.09.06
"...Egal ob Manager, Arbeitnehmer, Mütter oder Studenten - alle sind zutiefst unzufrieden. Man fühlt sich gelähmt, ausgelaugt, erschöpft und unterliegt diffusen Ängsten, Zwängen und Blockaden. Was uns in den Interviews immer wieder gespiegelt wurde, ist das Gefühl, sich rastlos wie im Hamsterrad abzuplagen und am Ende des Tages nicht vom Fleck gekommen zu sein", changeX.de, 01.03.06