"Philipps war ein Mann mit feinen Manieren, eloquent, gewandt, weltmännisch, mitunter vielleicht ein bisschen zu schäbig angezogen, gemessen am britisch-aristokratischen Auftreten – so jedenfalls beschreiben den 41-Jährigen diejenigen, die ihn bei Sitzungen erlebt haben.
Außerdem wies er ja eine imposante Ahnentafel vor.
Ein Vater, der Jahrzehnte lang ein angesehenes Mitglied im britischen Oberhaus war.
Eine Mutter, deren Familie mit Weingütern und Bergwerken in Chile ein Riesenvermögen angehäuft haben soll.
„Philipps beeindruckte alle”, sagt einer, der mit ihm am Tisch saß. Man traf sich bisweilen in feinen Hotels...
So viel Glanz blendete. Niemand bei der AGR scheint die Bonität des vermeintlichen Retters je überprüft zu haben. Dabei hätte eine einfache Recherche im Internet genügt, um im britischen Individual Insolvency Register zu lesen, dass bereits 2002 der Oxford County Court ein Insolvenzverfahren gegen Philipps eingeleitet hatte. Nach misslungenen Stahlgeschäften in den USA war er längst pleite. Die Behörden auf der Insel hatten ihm jede Geschäftsführung verboten. Dennoch wurden am 15. Dezember 2004 die von einem Notar in Basel ausgefertigten Kaufverträge unterschrieben", SZ, 08.03.08