"Ein nicht unerheblicher Teil von Politik und politischem Journalismus in Berlin besteht
aus der Exegese irgendwelcher Sätze im Hinblick darauf, was sie für die jeweilige Partei,
die Koalition und die Position des Satzsagenden in seinem engeren und weiteren Machtgefüge bedeuten.
Politische Nachrichten beschäftigen sich oft nicht mit dem, was passiert ist oder passieren könnte,
sondern mit dem, was gesagt oder, noch besser: gemeint worden ist.
Im Gegensatz zum jungen Marx sind die meisten Angehörigen der Berliner politischen Klasse der Ansicht,
dass es nicht darauf ankommt, die Welt zu verändern, sondern es vielmehr darum geht, sie zu interpretieren", SZ, 18.07.08