"Im Zweifel entschieden sich Frauen für die Familie zu Lasten der Karriere. Bei Männern sei es umgekehrt, schreibt Slaughter.
Bei Frauen sei der Mutter-Instinkt nun einmal stärker. Man kann daraus ableiten, dass abwegig ist,
was viele Feministinnen immer wollten: Die Hälfte der Macht, mindestens. Die Hälfte der Vorstandsposten,
die Hälfte der Ministerämter, der wichtigen Professuren. Spitzenämter wie das des Planungsstabschefs
seien mit einem intensiven Familienleben nicht vereinbar, sagt Slaughter und lacht:
"Man kann den Ägyptern schlecht sagen, hey, macht bitte keine Revolution, meine Kinder sind gerade krank."
http://www.zeit.de/gesellschaft/2012-07/anne-marie-slaughter
"In den USA hat gerade eine heftige Debatte eingesetzt, nachdem Anne-Marie Slaughter, eine Top-Beraterin von Außenministerin Hillary Clinton,
auf ihren Professorinnen-Job zurückgekehrt war, weil sie ihre Power-Karriere nicht mit ihren Aufgaben als Mutter von Teenagern vereinbaren konnte.
In der Berufswelt bekomme man mehr Anerkennung, wenn man wegen Marathon-Trainings oder aus religiösen Gründen nicht erreichbar sei,
als wenn man Familienaufgaben wahrnehme, schrieb sie in einem brillanten Aufsatz im Magazin The Atlantic."
http://www.sueddeutsche.de/politik/geburtenrate-in-deutschland-sinkt-kinder-sind-unbezahlbar-1.1400875
"Wer, semantisch sensibel, bei dem Wörtchen "aufopferungsvoll" zusammenzuckt, sollte lieber die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG aufschlagen.
Dort zieht Tanja Rest gegen die Politologin Anne-Marie Slaughter zu Felde, die ihren Spitzenjob als Hillary Clintons Planungsstabchefin hinwarf,
um mehr Zeit für ihre Kinder zu haben, und darüber einen Artikel mit dem Titel "Why Women Still Can't Have It All" schrieb.
"Einlassungen zum Komplex Kind-und-Karriere führen frustrierend oft dazu, dass sich Frauen gegenseitig an die Gurgel gehen
und das Thema in der Weiberecke stehen bleibt,"
schreibt die SZ-Autorin, und führt sogleich den Beweis für diese These. Erstens sage Slaughter: "Wenn ich es nicht geschafft habe,
dann ist es nicht zu schaffen. Das ist pure Arroganz". Zweitens habe schließlich nicht jede Mutter einen "Top Job im State Department."
Es sei
"absolut denkbar, dass eine einfache Angestellte mit Halbtagsjob das Gefühl hat, ihrem Kind nicht gerecht zu werden.
Es ist ebenso denkbar, dass eine Führungsfrau, die ihr Kind nur am Wochenende sieht, mit diesem Arrangement zurechtkommt."
Und drittens sei "das Work-Life-Thema kein Frauenthema", die "rein weibliche Perspektive" Slaughters "nicht nur falsch, sie ist fatal."
http://www.dradio.de/dkultur/kulturpresseschau/fazit/1803928/