"Es ist das Wien der der Einwanderer, der Zukurzgekommenen, der Männerheimbewohner,
oft Menschen voller Ängste, die für alle möglichen obskuren Theorien anfällig waren,
vor allem für jene, die ihnen das Gefühl vermittelten, trotz allen Elends in Wahrheit doch eine 'Elite','etwas Besseres' zu sein"
S. 135: Die Monarchie hat etwas sehr geschickt eingerichtet: Sie hat das Idol künstlich gezüchtet.
Das ganze Theater, das Drum und Dran hat schon einen gewissen Sinn...
Und bei anderem Anlaß erwähnte er den ganzen Irrsinn der erblichen Monarchie, die das pomphafte Zeremoniell brauche,
um aus gekrönten Nullen wenigstens noch etwas zu machen.
S. 193: Die Fähigkeit eines Staatsmannes liege in der modernen Demokratie nur noch in der Kunst,
die Genialität seiner Entwürfe einer Hammelherde von Hohlköpfen verständlich zu machen,
um dann deren gütige Zustimmung zu erbetteln.
S. 238: Die meiste Arbeitszeit hätten H.s Reden und seine Mitwirkung an politischen Diskussionen verschlungen..
S. 286: Er nahm was ihn interessierte, nur einfach in sich auf und registrierte es in seinem Gehirn an der Stelle,
wo es hinpasste und seine eigenen Ideen oder seine Meinung bestätigte und vielleicht sogar begründete.
Was gegen seine Ideen war, lehnte er ab und nahm es gar nicht erst auf...
Er prägt sich das Gelesene ein, indem er ausgiebig und in steter Wiederholung darüber spricht...
durch stundenlange nächtliche Monologe"
aus: Brigitte Hamann: Hitlers Wien