"Im Büro streitet sich der Kollege wie im Sandkasten ums Schippchen...
Es ist wie früher, als wir noch mit Michael, Thomas und Anne-Kathrin spielten und die Tante Sabine die Oberaufsicht führte.
Eine Zeit lang geht alles gut, jeder baut sich friedlich seine Sandburg und tüftelt vor sich hin.
Nach einer Viertelstunde aber stellt der Micha fest, dass die Burg vom Thomas höhere Türmchen hat
und das Förmchen von der Anne-Kathrin eine hübschere Farbe hat.
Dann bewerfen sich die Bälger mit dem Schippchen und beschimpfen sich...
Dass Erwachsenwerden bedeutet, sich abseits vom Schippchen-Werfen eine ordentliche Diskussionskultur zuzulegen,
ist ein Trugschluss. Wer glaubt, studierte Menschen begäben sich im Streit auf eine sachliche Ebene
und tauschten gute Argumente aus, liegt völlig falsch", SZ, 18.08.08