Viele Manager haben zu Hause Probleme- wegen ihres Jobs.
Der Grund: zu wenig Zeit.
Doch statt ihre beruflichen Fähigkeiten auch im Privatleben anzuwenden,
ignorieren sie das Problem, sind ratlos oder tun das Falsche...
Ein Mangel an Zeit steht oft am Anfang einer Kaskade familiärer Probleme,
da die „Beschleunigung des Lebens“ Manager besonders trifft:
Sie müssen immer mehr in immer weniger Zeit erledigen...
In den 50er Jahren hatten es die Manager einfacher:
Er brachte das Geld nach Hause, sie blieb zu Hause....
Unbehelligt von familiären Verpflichtungen kann er 'ökonomisches Kapital' anhäufen,
sie mehrt inzwischen das 'soziale und kulturelle Kapital'
Der Lohn ihres Engagements: ein entsprechender Lebensstil.
Diese Managerfrauen seien „resolutely anti-feminist“, so William H. Whyte...
In der Firma sind sie der Boss, zu Hause ist das Roleset meist komplexer...
Deshalb übertragen viele Manager unbewusst jenes Verhalten,
das sich in der Firma bewährt hat, abends auf die Familie...
Früher musste ein Manager eine Familie haben - sie galt als Beleg für Seriösitat und Belastbarkeit.
Heute halten viele HR-Abteilungen Familien für eine (überflüssige) Belastung,
bevorzugen Zero-Drags: Mitarbeiter, über die man nahezu unbegrenzt verfügen kann,
ohne zwischenmenschliche Verpflichtungen.
Viele Frauen in Toppositionen haben gute 'Drag-Koeffizienten', allerdings nicht ganz freiwillig...
Der Partner arbeitet häufig in vergleichbarer Position und will nicht wegen ihrer Karriere
vom Manager zum menager, zum Hausmann werden", manager-magazin, 06 / 09