"Moralisches und unmoralisches Verhalten balancieren sich gegenseitig aus:
Wer sich in einem bestimmten Bereich besonders selbstlos verhält,
neigt dazu, in einem anderen äußerst egoistisch zu handeln.
Umgekehrt verursacht rücksichtsloses Verhalten nicht selten den Drang, etwas Gutes zu tun...
Ähnlich wie man sich nach einem ausgedehnten Lauftraining gerne einmal ein besonders üppiges Abendessen gönnt,
gleicht man instinktiv Abweichungen vom idealen Level des moralischen Selbstwertgefühls aus
Offenbar gibt es also für jeden Menschen einen Sollwert an Tugend, so die Schlussfolgerung der Forscher.
Handelt er oberhalb oder unterhalb eines bestimmten Levels an Altruismus, drängt er instinktiv zurück
in die entgegengesetzte Richtung, um wieder dieses für ihn ideale Niveau zu erreichen.
So säubert eine gute Tat nach einem moralischen Fehlgriff das moralische Selbstbild wieder,
während eine überhöhte Selbstachtung etwa nach einer großen Spende zum Beispiel
durch ein gewisses Maß an Rücksichtslosigkeit wieder zurechtgestutzt wird...
Vielleicht stecke das auch hinter dem bereits häufig beobachteten Phänomen,
dass manche Menschen gerade dem Laster frönen, das sie öffentlich vehement anprangern",
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/304812