"Doktorarbeiten sind in Deutschland vor allem eins: ein ökonomisches Problem für die Betroffenen und ihre Familien.
Man sitzt Jahre meist unbezahlt an irgendeinem Werk, von dem Doktorväter und -mütter meist immer wünschen, dass es
noch üppiger ausfallen möge als es ohnehin schon ausfällt. Diese Jahre wollen finanziert und über die Runden gebracht sein.
Familien verzichten und finanzieren, damit die Kinder Doktorarbeiten schreiben können, Stiftungen verwenden - auch öffentliche - Gelder,
um solche Arbeiten zu ermöglichen. Und die armen Doktoranden müssen monothematisch schuften, dass kein Ende ist.
Dabei geht auch Lebenszeit drauf. Faktisch werden die Menschen älter und folglich arbeitsmarktferner, während sie so was schreiben.
Und warum das Ganze? Damit das Wissen gemehrt werde, die Professoren mit der Zunge schnalzen,
und die Promotionsbeglückten leichter Wohnungen bekommen, wenn sie dem Vermieter einen Doktortitel vorzeigen.
Denn leider: Sonst sind Doktortitel zu wenig nütze"
http://www.sueddeutsche.de/politik/guttenberg-verzichtet-auf-doktortitel-bewusstlose-wettertanne-1.1063581