"Die Lage Großbritanniens ist vergleichbar mit einem Patienten auf der Intensivstation,
dessen Zustand sich durch multiples Organversagen rapide verschlechtert.
Das macht die Wahl einer Therapie schwierig. So häufen britische Großbanken trotz
milliardenschwerer Rettungsaktionen der Labour-Regierung weiter horrende Verluste an.
Das Kreditgeschäft ist ausgetrocknet, sodass Unternehmen und Privatleute kein Geld mehr erhalten.
Zugleich stürzt das britische Pfund gegenüber Dollar und Euro ab...
Jahrelang konnte vor allem die Bankenmetropole London in Europa glänzen.
Sie war das Goldene Kalb, um das britische Politiker, Lobbyisten und Wirtschaftsvertreter tanzten
London ist in diesem Zusammenhang nicht nur Opfer, sondern wie New York und Frankfurt auch Täter.
Hier entstanden die kunstvoll gestrickten Finanzprodukte, die als „toxische Wertpapiere” die Bankenbilanzen belasten.
Hier kamen aus der ganzen Welt Broker und Banker zusammen, um mit immer höheren Einsätzen zu zocken", SZ, 24.01.09