"Der Beweggrund war eher eine Mischung aus Naivität und Lebensgefühl. Die sogenannte Versicherungspflichtgrenze war erreicht, der Weg in eine Privatkasse stand offen. Ein bisschen mehr für die Gesundheit bezahlen, das kam mir vor, wie beim Autokauf einen zusätzlichen Airbag zu bestellen. Heute weiß ich: Es war die dümmste Entscheidung meines Lebens...
Jedes Telefongespräch erscheint auf der Rechnung als intensive, besonders eingängige, hochkomplexe Beratungsleistung. Fast nie wird ein Posten gemäß der Basissätze der Gebührenordnung abgerechnet, sondern mit dem 2,3- oder gar 3,5-fachen Satz, die eigentlich für außergewöhnliche Umstände vorgesehen sind....
Kein Wunder, dass sich die Kosten für ambulante Arztleistungen unter Privatversicherten in 13 Jahren verdoppelt haben, während die gesetzlichen Kassen nur um 40 Prozent mehr erstatten mussten...
Jens Spahn, gesundheitspolitischer Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, sieht die Branche in "existenziellen Problemen". Dem heutigen System der privaten Krankenversicherung gibt er höchstens noch fünf bis zehn Jahre. Diesen Zusammenbruch kann ich, ehrlich gesagt, kaum erwarten"
http://www.sueddeutsche.de/geld/finanzierung-des-gesundheitssystems-nichts-wie-raus-aus-der-privaten-krankenkasse-1.1424827-4