Exzessive Boni mit der Gewinn-Erwirtschaftungs-Maschine.
"Die Diskussion ist emotional und wird vor allem über Faktoren wie Neid, Gier oder moralische Entrüstung geführt...
Trotzdem ist die Diskussion oberflächlich, da sie sich nicht wirklich mit dem befasst, worum es eigentlich geht,
nämlich um den Zweck eines Unternehmens innerhalb unserer Gesellschaft
und die Rolle, die Führungskräfte... auszuüben haben..
Der Sinn, gemeinsam Güter und Dienstleistungen zum Wohle der Gesellschaft zu erzeugen,
wurde ersetzt durch den Zweck, kurzfristig möglichst hohen Gewinn... zu erzielen...
Wenn dabei gleichzeitig die unternehmerischen Entscheidungsprozesse von der Verantwortung
für eigene Risiken abgekoppelt werden, haben wir es mit einer Pervertierung des unternehmerischen Systems zu tun.
Das Unternehmen ist in diesem Kontext keine organische Gemeinschaft mehr, sondern eine
mechanische „Gewinn-Erwirtschaftungsmaschine”, bei der alles auswechselbar ist...
Das hat Konsequenzen für das Verhalten: Ein Individuum, welches weiß,
dass es jederzeit auswechselbar ist, wird von Eigennutz geleitet sein.
An die Stelle einer Welt geleitet vom gemeinsamen Pflichtbewusstsein
gegenüber der Gesellschaft ist damit ein individuelles Anspruchsdenken getreten,
bei dem das Gemeinwesen eine untergeordnete Rolle spielt", SZ, 05.01.10