"Einige Jahre arbeitete Erwin Wagenhofer an seinem Film „Let’s make Money” über die Entartungen der modernen Geldwirtschaft,
und wenige Wochen vor dem Start in unseren Kinos ist die Welt mit der Bankenkrise konfrontiert worden,
der folgenden Wirtschaftskrise, der drohenden Rezession, über die eben in diesem Film spekuliert wird...
Moralische Empörung über das, was Erwin Wagenhofer erzählt, ist zu billig...
„Es hat noch nie so viel Geld gegeben wie heute”, sagt Wagenhofer, aber wo ist es?”
Der Unfasslichkeitskoeffizient ist inzwischen enorm heruntergegangen...
Geld kann nicht arbeiten, diesen verführerischen Mythos zerstört der Film, wer arbeitet, sind immer die Menschen.
Einzig die menschliche Arbeitskraft schafft Wert, das ist dann die logische Folge, und diese Erkenntnis ist von Marx.
Sein politökonomisches Comeback könnte kurz bevorstehen...
Machen wir uns keine Illusionen: Wir sind alle Ausbeuter, wir sind alle Profiteure,
selbst auf geringerem Einkommensniveau. Unser Wohlergehen, unser noch so bescheidener Luxus gar,
ist erkauft durch das Leben am Existenzminimum des anderen Teils der Weltbevölkerung", SZ, 30.10.08