"Auch Arbeiter begannen, Aktien zu kaufen von Unternehmen, die ihren Wert dadurch steigerten,
dass andere Arbeiter entlassen wurden - oder sogar sie selbst...
Hinzu kommt, dass in den Vorstandsetagen heute nicht mehr gilt:
Wer gut ist, verdient viel. Sondern: Wer viel verdient, ist gut.
SPIEGEL: Sie meinen, dass Gagen zum Selbstzweck geworden sind?
Suter: Schlimmer noch, sie sind eine Prestigefrage geworden, nicht nur für die Führungskraft,
sondern auch für die Firma, die damit zeigt, dass sie sich diesen Manager leisten kann...
Frauen wären im Geschäftsleben eine ungeheure Bereicherung, wenn sie das eigene Wesen eher zuließen.
Meine Hoffnung wäre, dass es Frauen dann doch eher um die Sache als ihr Ego ginge.
Dann blieben uns viele Hahnenkämpfe erspart.
Liebe und alles, was wir dafür halten, spiegelt sich ja nicht nur in Ehen, Ehekrisen, Seitensprüngen oder Eifersucht.
Vieles, was Männer auch im Geschäftsleben tun, tun sie, um damit - direkt oder indirekt - Frauen zu beeindrucken.
Deshalb haben die Frauen, auch wenn sie das nicht gern hören, einen großen Anteil an dieser Geschäftswelt,
ohne aktiv dazu beizutragen. Sie sind für vieles das Motiv - auch für Geldgier und Rücksichtslosigkeit.
SPIEGEL: Klingt schwer nach Komplizinnen.
Suter: Und zugleich sind sie die Prinzessinnen auf den Drehbühnen dieser Ritterspiele.
Es kommt darauf an, bei wem und wann sie ihr Taschentuch fallen lassen"
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-67871662.html