"Tonangebend wurden...mehr und mehr die Banker.
Sie verdienten in der kürzesten Zeit das meiste Geld, viele wurden noch vor ihrem 30. Geburtstag Multimillionäre.
Ihre Frauen waren schlank und blond, ihre Häuser groß und exklusiv...
Die Times druckte letzte Woche eine Aufstellung der laufenden Kosten einer solchen Bankiersfrau:
80 Pfund für die wöchentlichen Maniküren und Pediküren. 35000 Pfund pro Jahr für die Nanny.
Einmal im Monat Highlights und Haarschnitt für 200 Pfund. Gärtner, Chauffeur, Masseur,
Hundeausführer für jeweils 50 Pfund die Stunde. Dazu die galaktisch teuren Privatschulen.
Sowie die in London schon immer interessanten Restaurantrechnungen: zweistellige Tausenderbeträge.
Die Frauen dieser Männer wurden... mythologische Wesen, deren Lebenssinn
in der Verfeinerung ihrer Hautporen sowie ihrer Hausflure bestand.
Sie waren gesellschaftliche Knotenpunkte, um die herum alles scharwenzelte, fotografierte und staubsaugte.
Innen mitunter hohle Luxusgeschöpfe, die morgens zum Yoga gingen, vormittags zur Kosmetik
und mittags zur Elternsprechstunde in einer der exklusive Privatschulen...
Unter dem Gesichtspunkt der Emanzipation waren diese Frauen eine Katastrophe.
Sie waren außerdem mitverantwortlich für eine Renaissance des Klassensystems,
denn sie beschäftigten eine Menge Personal, am liebsten von den Philippinen", SZ, 27.09.08