"Im gegenwärtigen Wirtschaftssystem gebe es „Strukturen der Sünde, die Anreiz geben zum Schlechten”
und die deshalb verboten gehörten – sogenannte Geierfonds zum Beispiel, bei denen Hedgefonds in Not geratene Firmen übernehmen,
um sie zu zerschlagen und aus den Trümmern Gewinn zu erzielen.
Oder überzogene Renditeerwartungen – „wenn 25 Prozent als normal gelten, ist das falsch”.
Es sei auch „ein Exzess”, wenn ein Manager tausendmal so viel verdiene wie ein Arbeiter, „das Zwanzigfache tut es auch”.
Vor zehn Jahren, so das Fazit von Reinhard Marx, sei der rheinische Kapitalismus von vielen Ökonomen für tot erklärt worden,
„als sozialromantisches Überbleibsel der Nachkriegszeit”.
Im Gegenteil aber bräuchte die Weltgemeinschaft „eine Globalisierung der sozialen Marktwirtschaft”,
sonst werde sie die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts nicht bewältigen können", SZ, 30.10.08