"Oft finden wir Manager auf moralische und soziale Fragen der Menschen nur ökonomische Antworten.
So ist kein Dialog möglich... Dabei hilft keine rein ökonomische Argumentation,
sondern man muss zumindest mittelfristig Perspektiven für Sicherheit und Stabilität aufzeigen.
Damit reagiere ich auf die Ängste der Menschen, in der Globalisierung heimatlos und entwurzelt zu werden...
SZ: Welche Dimension fehlt?
Sattelberger: Die psychologische und die philosophische Dimension von Leben, Arbeiten und Führung.
Heute produzieren die Business Schools auf eine lemminghafte Art und Weise jährlich Hunderttausende Absolventen.
Wenn Sie die Lehrpläne anschauen, steht dort immer das Gleiche - von Strategie über Finanzen und Marketing
bis hin zum technokratischen Veränderungsmanagement der Kultur von oben nach unten...
Ich halte es für sehr wichtig, dass sich ein Manager auch mit unserer Geistes- und Kulturgeschichte auseinandersetzt
und weiß, warum Sokrates alles hinterfragt hat. Solche Themen tauchen in den klassischen MBA-Programmen nicht auf..."
http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/474470