"Aktien sollten verkauft werden, wenn die Masse zum Kauf brüllt.
Dieses Anlagekonzept klingt simpel, doch die letzten zehn Jahre mit Asienkrise, Internetblase
und aktuell der Finanzkrise belegen eindrücklich, wie anfällig die Psyche des Menschen dafür ist,
der Masse genau dann zu folgen, wenn die Börsen in einen Kaufrausch abdrehen.
Wie geht man rational mit dieser immer wiederkehrenden Irrationalität um?
Die Behavioral Finance, die Lehre also vom Verhalten der Anleger, stellt fest,
dass der Mensch wie ein Hamster ist, immer unterwegs im Laufrad.
Nur wenige brechen aus. Als 1998 die Anleiheblase platzte, war Merrill Lynch der größte Bondhändler der Welt.
Wegen der Krise reduzierte die Bank ihre Investition im Rentenhandel, um das Risiko zu minimieren.
Doch die Märkte erholten sich alsbald, und Merrill Lynch hatte seine Spitzenposition für immer verloren..
Zudem ist es mental für jeden einzelnen Investor einfacher zu verkraften, mit der Masse unrecht zu haben", SZ, 21.01.09