"Bikram Choudhury, der die schütteren Haare wie ein Samurai als Zopf nach oben trägt und nur mit dem Vornamen angesprochen werden möchte, steht nackt vor seiner Klasse, mal abgesehen von dem etwas zu kleinen schwarzen Tanga und der diamantenbesetzten Piaget-Uhr. »Wenn ihr meine Scheiße fressen könnt, dann werdet ihr es eines Tages weit bringen.« Er selbst ist der beste Beweis dafür. Bikram, dessen Vermögen auf sieben Millionen Dollar geschätzt wird und dessen Sammlung von Bentleys und Rolls-Royce angeblich die des seligen Baghwan in den Schatten stellt, ist der Pionier des kommerziellen Yoga. Es ist ehrliche Fast-Food-Esoterik, die ebenso ehrlich nach den Geschäftsprinzipien von McDonald's gemanagt wird...
Fast-Food-Yoga verkauft sich gut, aber auch das Yoga der Gourmet-Fraktion im Hatha- oder Ashtanga-Stil nach den Lehren der ehrwürdigen indischen Großmeister B.K.S. Iyengar oder Pattabhi Jois boomt. Das Wall Street Journal schätzte den Börsenwert der internationalen Yogaindustrie auf 42 Milliarden Dollar", SZ-Magazin, 20.07.07