Vordenker gehen auf den Wecker.
Die Menschheit liebt ihre Helden. Ihren Katalysatoren hingegen bewahrt sie nur ein schwaches Angedenken...
Im Grunde wusste schon damals, spätestens seit dem Bericht des Club of Rome und der Ölkrise von 1973, jeder,
wohin die Reise geht. Aber zwischen Wissen und Wissen gibt es einen großen Unterschied;
einen Unterschied, der sich mit der psychologischen Kategorie der Verdrängung nur unzulänglich beschreiben lässt..
Eine Gesellschaft, die sich dieses Motto des süßen Liegenbleibens aufs Kopfkissen gestickt hat, wird es dem Wecker nicht danken, wenn er mit seinem unbarmherzigen, unentrinnbaren Rasselwerk schließlich doch den nötigen Erfolg hat.
Vielmehr neigt sie sogar dazu, ihm die Eile zu verübeln, zu der sie sich jetzt gezwungen sieht,
weil sie auf seinen Ruf zur Pünktlichkeit nicht beizeiten hören wollte.
Wem überhaupt soll sie die jetzt unabweislich anstehende Mühsal verübeln, wenn nicht ihm?
Haben wir es euch nicht gleich gesagt! Niemand liebt den Propheten, der sich mit diesem Satz in Erinnerung bringt."
SZ, 09.03.07