"Firmen, so die zentrale Hypothese von Cordes et al., existieren auch deshalb, weil sie einen geeigneten Rahmen bieten, ein Kooperationsregime in der Firma zu etablieren...
Solche kognitiven Dimensionen werden in den traditionellen Theorien der Firma kaum betrachtet.
Während der Entwicklungsgeschichte der Menschheit hingen Erfolg und Überleben immer auch von der Fähigkeit zur Kooperation in Gruppen ab;
deshalb, so die Autoren, ist die Neigung zur Kooperation über einen Prozess genetisch-kultureller Ko-Evolution fest in den Genen verankert.
Komplexe Gesellschaften wie die unsere gibt es jedoch erst seit ca. 5000 Jahren. Zu kurz, um in den Genen Niederschlag zu finden.
In modernen Unternehmen arbeiten Menschen mit den gleichen Prädispositionen und der gleichen Sozialpsychologie, wie in den Stammesgesellschaften unserer Vorfahren...
Der Entrepreneur - oder eine andere leitende Persönlichkeit in einem Unternehmen - stellt mit seinem Geschäftskonzept
einen kognitiven Bezugsrahmen bereit, der von den Angestellten des Unternehmens adaptiert werden kann.
Die darüber entstehende kognitive Kohärenz innerhalb der Gruppe stärkt den Zusammenhalt und die Identifikation mit dem Unternehmen und prägt die Firmenkultur.
Zum anderen bietet sich der Entrepreneur oder Manager als prominentes Rollenmodell für soziales Lernen an.
Das Modell zeigt, dass bei hohen potenziellen Kosten, die aus opportunistischem Verhalten resultieren, Firmen klein bleiben,
und so ein hohes Kooperationsniveau innerhalb der Firma ermöglichen.
Dies mag ein Grund sein, warum etwa Unternehmen, die von selbständig und eigenverantwortlich arbeitenden Experten abhängen,
geringe Größen aufweisen", http://idw-online.de/pages/de/news264610