"Mit seinem Amtsantritt vor drei Jahren rief die Stadt die Stunde null aus.
Ein breit angelegtes Programm soll Schritt für Schritt die Armut ausmerzen.
Der Teufelskreis aus mangelnder Bildung, Armut und Kriminalität soll durchbrochen werden...
Die Kampfansage gleicht einer Revolution. Noch nie hat eine US-Stadt Vergleichbares versucht.
Dabei wächst die Kluft zwischen Arm und Reich überall zwischen New York und San Francisco...
Dabei floriert der Tourismus in der Stadt. Der Überseehafen bringt gut bezahlte Jobs.
Nur eben nicht für die, die noch nie einen hatten. Schwarze sind in Savannah dreimal so häufig arm wie Weiße.
Im gesamten Stadtgebiet liegt die Armutsquote bei 22 Prozent – sechs Prozentpunkte höher als im US-Durchschnitt.
Als arm gilt eine vierköpfige Familie bei einem Einkommen von weniger als 14 000 Euro im Jahr.
„Und das Schlimmste ist”, klagt Dodd: „Seit dreißig Jahren hat sich daran einfach nichts geändert"
Die Anleitung der Stadtverwaltung für die weltweit wohl einmalige Aktion:
Einen Tag lang muss Savannahs High Society in die Rollen arbeitsloser Väter,
verarmter Kinder und alleinerziehender Mütter schlüpfen, ein Leben am Rande der Gesellschaft führen.
Sozialarbeiter werden in der Armutssimulation zu Bankern, Arbeitgebern und Anwälten.
„In ein paar Stunden wissen alle, was es bedeutet, ganz unten zu sein”, sagt Projektleiter Daniel Dodd", SZ, 18.10.08