"Der Mensch ist aber nur in Teilen ein rationales Wesen, das seine Entscheidungen auf der Basis von Nachdenken und Analysieren trifft.
Oft richtet er sich einfach danach, was er will, sowie nach dem, was seine Mitmenschen tun
- Letzteres vor allem dann, wenn ein Thema zu groß ist, als dass er es wirklich durchschauen würde.
Für diesen Herdentrieb gibt es in der Evolution gute Gründe:
Herden bieten Schutz und die Möglichkeit, von anderen zu lernen
- leider verleiten sie aber auch zu dem Irrglauben, dass das, was alle machen, wohl nicht falsch sein wird.
Auch wegen des Herdentriebs ist es zu dieser Krise gekommen,
auch wegen des Herdentriebs ist es so schwierig, dort wieder herauszukommen...
Chefvolkswirte, Politiker und Journalisten sind keine außenstehenden Beobachter,
sondern Teil einer Mediengesellschaft, in der sie ihre Existenzberechtigung aus dem Erzielen von Aufmerksamkeit ziehen.
Aufmerksamkeit aber erhält man am leichtesten für die noch katastrophalere Zahl und die noch drastischere Formulierung.
Und bloß nicht dem Trend widersprechen, man könnte schließlich als naiv dastehen, als Einziger",
www.sueddeutsche.de/wirtschaft/662/463273/text/