„Machen Sie halt mehr Schlaganfälle und weniger MS”,
bekam ein Neurologe von seinem klinikinternen Controller zu hören...
Mit medizinischen Tugenden und ärztlichem Ethos hat das nichts zu tun.
Die hingebungsvolle Betreuung von Kranken hat in Business-Plänen keinen Platz.
Ärzte, die ihr Tun permanent bilanzieren, neigen offenbar dazu,
sich auf ein Minimum des medizinisch Notwendigen zu beschränken...
befürchten Hartzband und Groopman...
Die beiden führen etliche Beispiele aus der Verhaltensforschung an, die zeigen,
wie sehr sich die Einstellung ändert, wenn ständig der finanzielle Wert einer Tätigkeit mit im Spiel ist.
So halfen Passanten bereitwillig, ein Möbelstück zu tragen, wenn sie um diesen Gefallen gebeten wurden.
Bekamen sie 50 Cent dafür angeboten, waren weitaus weniger Spaziergänger bereit, anzupacken.
„In einer geschäftlichen Beziehung erwartet man Gegenwert für eine Leistung,
während eine gemeinschaftliche Beziehung dadurch geprägt ist, dass man hilft,
wenn man gebraucht wird – unabhängig von einer Bezahlung", SZ, 17.01.09