"Er nahm die Wissenschaft ernst, nicht sich selbst, und seine Seminare waren eine schwafelfreie Zone.
Wo andere den Wald vor lauter Bäumen nicht sahen, schlug er Schneisen durchs Dickicht der Forschung...
Wer viel forscht, ist ein Held. Wer viel lehrt, gilt als nützlicher Idiot...
In der nivellierten Konsensgesellschaft zählt nicht Originalität, sondern die staatlich geprüfte Fachidiotie von Funktionseliten.
Das Ergebnis: Staat und Verwaltung sind fest in der Hand von Juristen, und in deutschen Vorstandsetagen regiert oft das ganz kleine Karo...
Wer die aktuelle Finanzkrise allein als Resultat ominöser Marktkräfte oder kapitalistischer Systemfehler abtut,
macht es sich dementsprechend zu einfach.
Der Bankenkollaps ist auch die ruinöse Hinterlassenschaft schlecht erzogener Finanzflegel und Bilanzkrüppel,
deren gesellschaftlicher Verantwortungshorizont mit dem eigenen Bonus endet.
Man kann die Unternehmen an einer Hand abzählen, in denen ein Mann (geschweige denn eine Frau) im Vorstand sitzt,
der oder die über den engen Tellerrand der nächsten Jahresbilanz hinausschauen kann und sich ein paar eigene Gedanken
über die sozialen und kulturellen Folgen des eigenen Handelns macht", SZ, 11.10.08
(Bsp: anglo-amerikanische Hochschulen. Dort nämlich absolvieren die meisten Studierenden erst einmal ein
geisteswissenschaftliches Studium generale, bevor sie sich für Jurisprudenz oder Medizin einschreiben können)