Vorhergesagte Wachstumsbarriere.
"Bevor man hierzulande den entgangenen Milliarden Euro durch fehlende Ingenieure nachtrauert, muss vielmehr etwas anderes beklagt werden: Bei diesem Mangel handelt es sich um eine
*der am längsten prognostizierten Wachstumsbarrieren*
in der Geschichte der Bundesrepublik. Doch die unternehmerische Elite dieses Landes hat die wettbewerbskritische Dimension dieser Prognose nicht erkannt und daher auch nicht zur eigenen Profilierung genutzt. Etwas überspitzt formuliert kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass nicht nur in den Geschäftsführungen deutscher Unternehmen, sondern auch unter den sonst so renditebewussten Investoren offensichtlich die Annahme weit verbreitet ist, dass wettbewerbskritische Faktoren wie Ingenieure – anders als etwa Edelstahl – bei Bedarf vom Himmel fallen. Wie sonst ist es zu erklären, dass es heute völlig normal ist, wenn sich global agierende Unternehmen mit hohen Beträgen auf Jahre hinaus gegen Risiken durch Wechselkursschwankungen versichern, eine entsprechende Vorsorge für zusätzliche Personalbedarfe aber eine scheinbar unüberwindliche Tabuzone darstellt", SZ, 30.09.07