"Die Bundesrepublik ist ein reiches Land, in dem sich kaum jemand reich fühlt...
man kann sicher sein, dass die meisten der Betroffenen ihren Wohlstand nur zum Teil wahrnehmen...
Diese Wahrnehmungsschwäche hat problematische politische Folgen.
Sie macht eine Verständigung über die Lasten, die eine Gesellschaft verteilen muss, beinahe unmöglich.
Wenn sich fast jeder von Armut bedroht fühlt, sinkt die Bereitschaft, dem Staat etwas abzugeben.
Deshalb entwickeln sich Steuerdebatten zum Kampfplatz von Interessengruppen, die das Schicksal ihrer Klientel beklagen.
Ein Konsens über den Sinn von Steuern und die Notwendigkeit einer Lastenverteilung ist kaum noch möglich"
www.sueddeutsche.de/wirtschaft/803/481276/text/